Inhalt
Paul Celan. Briefwechsel mit den rheinischen Freunden - Heinrich Böll, Paul Schallück, Rolf Schroers
Es ist die Geschichte einer langen, an Briefen reichen Freundschaft von 1952 bis in die 1960er Jahre hinein: Drei Vertreter des realistischen deutschen Nachkriegsromans, die ehemaligen Wehrmachtssoldaten Böll, Schallück und Schroers, ließen sich gleich bei ihrer ersten Begegnung auf einen verfolgten Juden und Lyriker ein, der von der zeitgenössischen Kritik als Vertreter des Surrealismus und Bewohner des Elfenbeinturms wahrgenommen wurde. Über manche Differenzen hinweg haben diese >rheinischen Freunde< alles getan, um Paul Celan den Weg in die deutsche Öffentlichkeit zu ebnen: als Verlagsberater, als Rundfunkleute, als Rezensenten. Vergleichbares Alter und hellwaches Interesse an den politischen Entwicklungen der Zeit waren wichtige Elemente ihrer Zusammenarbeit, wichtiger aber war der Geist der Freundschaft, jener, wie einer von ihnen schrieb, »unerklärbare Grund, den man mit ernster Sympathie oder gar Liebe nur sehr notdürftig andeuten kann«.
Dies ist ein Buch, das es fast nicht mehr hätte geben können. Als im März 2009 das Historische Archiv der Stadt Köln einstürzte, verschwanden auch die Nachlässe von Paul Schallück und Heinrich Böll unter den Trümmern und mit ihnen die Briefe, die Paul Celan an sie geschrieben hat. Für diese Ausgabe waren die Dokumente aber bereits als Kopien gesichert. Die Edition führt alle erreichbaren Briefe, Postkarten, Telegramme und Widmungen zusammen, ergänzt sie um weitere Dokumente und erschließt sie durch einen reichhaltigen Kommentar.
Paul Celan. Briefwechsel mit den rheinischen Freunden -
Heinrich Böll, Paul Schallück und Rolf Schroers
Mit einzelnen Briefen von
Gisèle Celan-Lestrange, Ilse Schallück und Ilse Schroers
Herausgegeben und kommentiert von Barbara Wiedemann
Suhrkamp Verlag. 772 Seiten.
ISBN-10: 351842257X, ISBN-13: 978-3518422571
34,90 €