Inhalt
Simon Geissbühler. Blutiger Juli.
Rumäniens Vernichtungskrieg und der vergessene Massenmord an den Juden 1941
Anfang Juli 1941 begann Rumänien an der Seite Deutschlands seinen Vernichtungskrieg im Osten. In den ersten Kriegstagen kam es in der Nordbukowina und in Bessarabien zu Massenmorden an der jüdischen Bevölkerung. Täter waren meist rumänische Soldaten und Gendarmen. Vielerorts beteiligten sich die Nachbarn der Juden an den Massakern oder initiierten selbst Pogrome.
Simon Geissbühler schildert die Vorgeschichte der antisemitischen Radikalisierung im Rumänien der Zwischenkriegszeit und rekonstruiert die bislang kaum untersuchten blutigen Ereignisse des Sommers 1941. Er analysiert die Motive und Handlungsspielräume der Täter und fügt die wenigen Zeugnisse zusammen, die vom Leiden der Opfer berichten.
Die Suche nach der Erinnerung an den Holocaust in Ru-mä-nien ist Thema des letzten Teils des Buches. Beeindruckende Fotografien verfallender Mahnmale, Massengräber und Friedhöfe zeigen: Viel ist nicht geblieben; die jüdische Vergangenheit wurde weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verbannt.
Ein eindringliches Buch, das durch den Blick aufs Detail neue Einsichten in die regionalen Variationen des Holocausts in Osteuropa eröffnet und die historische Analyse mit dem kritischen Blick auf die Gegenwart verbindet.
Verlag Ferdinand Schöningh
Rezensionen
Die Presse, Wien, 04.05.2013
Radio Rumänien Bukarest, 11.06.2013
Inhalt
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Vernichtungskrieg und Judenmord 7 - Forschungsstand (11) – Forschungsplan, Fragestellungen und Definitionen (18) – Quellen (23)
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Vom Scheitern Grossrumäniens in der Zwischenkriegszeit 29 - Radikalisierung zu einem eliminatorischen Antisemitismus (34) – Der Zusammenbruch Grossrumäniens und der Weg in den Vernichtungskrieg (44) – Üben für den Massenmord: Iaşi, Ende Juni 1941 (52)
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Die Chronologie des vergessenen Massenmordes, Juli 1941 59 - Ländliche Nordbukowina (61) – Nordbessarabien (71)
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Täter, Kollaborateure und Mitwisser 83 - Tätergruppen (85) – Motive und Handlungsspielräume der Täter (91) – Methodik des Mordens (96) – Kollaborateure (99) – Mitwisser und Profiteure (102)
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Opfer 107 - Opferperspektiven und -profile (108) – Quantitative Aspekte (114)
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Exkurs: Erinnern und Nicht-Wissen-Wollen 119 - Lieux sans mémoire: Die Orte des Judenmordes heute (124) – Nicht-Wissen-Wollen, „Revisionismus“, Negationismus (134)
- Resümee 143
- Zum Schluss 153
- Anmerkungen 157
- Karten 199
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Quellen und Literatur 207
- Personenregister 227
- Ortsregister 228
Simon Geissbühler. Blutiger Juli. Rumäniens Vernichtungskrieg und der vergessene Massenmord an den Juden 1941
1. Aufl. 2013, 241 Seiten, 6 s/w + 22 farb. Abb., 7 Karten, Franz. Broschur
ISBN: 978-3-506-77675-4
EUR 26.90 / CHF 35.90