Inhalt
Deutsch-jüdische Kultur- und Beziehungsgeschichte in Ostmitteleuropa
Mitteleuropa ist dort, wo Deutsche und Juden gemeinsam mit anderen Ethnien gelebt haben. Durch den nationalsozialistischen Rassenwahn wurde das mittel- und osteuropäische Judentum nahezu vollständig vernichtet. Die Überlebenden der Schoah sind nach der Staatsgründung Israels meist dorthin – aber auch in die USA und in andere westliche Staaten – emigriert. Die Deutschen Ost- und Ostmitteleuropas wurden während und nach dem Zweiten Weltkrieg umgesiedelt (Hitler-Stalin-Pakt), flüchteten vor der sowjetischen Front, wurden vertrieben oder emigrierten bis in die jüngste Zeit als Aussiedler nach Deutschland. Nur Reste beider Gruppen sind noch vor Ort anzutreffen, sie sind aber lebendige Zeugnisse ihrer Geschichte. Das Augenmerk soll auf das Schicksal beider Gruppen gelenkt werden, das Zusammenleben untereinander und mit den anderen Völkern ihrer historischen Siedlungsgebiete.
Tagung vom 1. bis 5. Dezember 2013
Bad Kissingen
Veranstaltet von der Akademie Mitteleuropa e.V. in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Deutschsprachige-Jüdische Kultur Mitteleuropas der Eötvös Loránd Universität Budapest in der Bildungs- und Begegnungsstätte "Der Heiligenhof", Bad Kissingen. Eine Tagung für Studierende und Doktoranden aus Deutschland und den östlichen Nachbarstaaten
Tagungsprogramm
Sonntag, 1. Dezember 2013
- Anreise bis 17.00 Uhr
- 18.00 Uhr - Abendessen
- 19.00 Uhr - Begrüßung, Vorstellungsrunde, Einführung in das Seminarthema
- 20.00 Uhr - Carsten Eichenberger, Stuttgart: Josef Schmidt: Vom Czernowitzer Synagogensänger zum Rundfunkstar und verfemten und verfolgten des Naziregimes – eine multimediale Präsentation
Montag, 2. Dezember 2013
- 08.15 Uhr - Frühstück
- 09.00 Uhr - PD Dr. Petra Ernst, Jewish Studies, Graz: Geschichte erzählen – Galizien in der jüdischen Kriegsliteratur des Ersten Weltkriegs
- 11.00 Uhr - Frank Schablewski, Düsseldorf: Der Bukowiner Autor Robert Flinker – ein früher Adept Franz Kafkas
- 13.00 Uhr - Mittagessen
- 14.00 Uhr - Dr. Robert Luft, Senior Researcher, Collegium Carolinum München: Jüdische Identitäten in Böhmen und Mähren im 19. und 20. Jahrhundert
- 16.00 Uhr - Prof. Dr. Carol Sauerland, Warschau: Das Bild der Ostjuden in Döblins Reise in Polen und Roths Juden auf Wanderschaft
- 18.00 Uhr - Abendessen
- 19.00 Uhr - Dr. Mirek Němec, Universität Ústí nad Labem / Aussig: Jüdisch-Österreichische Symbiose? Wiener Stereotype in der Zwischenkriegszeit
Dienstag, 3. Dezember 2013
- 08.15 Uhr - Frühstück
- 09.00 Uhr - Dr. Olaf Terpitz, Universität Wien: Übersetzung und Übertragung. Kulturelle Begegnungen in Petersburg und Berlin (1880er bis 1920er Jahre)
- 11.00 Uhr - Ingrid Steiger-Schumann, Zürich: Leopold Kompert: Seine Erzählungen und das Zentralmotiv der religionsübergreifenden Liebes- und Eheverbindungen
- 13.00 Uhr - Mittagessen
- 14.00 Uhr - Chiara Conterno, Padua: Die Psalm-Gedichte von Isaac Schreyer
- 16.00 Uhr - Film: Ein Hauch voll Sonnenschein
- 18.00 Uhr - Abendessen
- 19.00 Uhr - Renáta Crişan, Großwardein/Nagyarad/Oradea: Epochenporträt im Film: Bilderbogen einer Familie „Ein Hauch voll Sonnenschein“
Mittwoch, 4. Dezember 2013
- 08.15 Uhr - Frühstück
- 09.00 Uhr - Dr. Cristina Spinei, Jassy/Jaşi: Jüdische Identitätskonstruktionen und Selbstbehauptung in der Czernowitzer deutsch-jüdischen Presse um 1900
- 11.00 Uhr - Dr. Peter Varga, ELTE-Budapest: Andreas Latzko's pazifistische Erzählungen
- 13.00 Uhr - Mittagessen
- 14.00 Uhr - Besuch der Ausstellung Jüdisches Leben in Bad Kissingen
- 17.00 Uhr - Eszter Szabó, Großwardein/Nagyarad/Oradea: Adolf Silberstein und Adolf Sternberg als Redakteure der Temesvarer Zeitung
- 18.30 Uhr - Abendessen
- 19.30 Uhr - Noémi Kordics, Großwardein/Nagyarad/Oradea: Geschichte und Lebensgeschichte zwischen den zwei Weltkriegen in Arthur Holitschers Autobiographien
Donnerstag, 5. Dezember
- 08.15 Uhr - Frühstück
- 09.00 Uhr - Szabolcs János-Szatmári, Großwardein/Nagyarad/Oradea: Die Rolle des jüdischen Bürgertums im kulturellen Leben Großwardeins
- 11.00 Uhr - Dr. des. Britta Korkowsky, Göttingen: Eine Stadt, viele Perspektiven: Berlin als literarischer Raum der Zwischenkriegszeit in europäisch-jüdischen Literaturen
- 13.00 Uhr - Mittagessen
- 14.00 Uhr - Abschlußdiskussion, Leitung Dr. Peter Varga und Gustav Binder
Abreise
Fakultativ und außerhalb des offiziellen Programms besteht die Möglichkeit eines Besuchs des Jüdischen Museums in Würzburg.
Die Tagungssprache ist Deutsch.
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Akademie Mitteleuropa e.V.
"Der Heiligenhof"
Bildungsstätte - Schullandheim - Jugendherberge
Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen
Tel.: 0049 971 7147 0