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Jiddische Kultur und Literatur aus Österreich

Internationales Symposium
Dienstag, 6. November 2001, 19:00 Uhr, bis
Freitag, 9. November 2001, 12:30 Uhr
Salzburg, Bildungshaus St. Virgil
Gemeinsame Veranstaltung
des Instituts für Germanistik der Universität Salzburg
mit St. Virgil,
der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien
und der Internationalen Stefan Zweig Gesellschaft, Salzburg



Zur Tagung
Die Tagung "Jiddische Kultur und Literatur aus Österreich" wird die erste zu diesem Themenbereich sein und stellt aus verschiedenen Gründen ein echtes Desiderat dar.

Lange wurde jiddische Kultur aus Österreich verleugnet oder ignoriert. Erst seit etwa 1990 ist eine ernsthafte wissenschaftliche Auseinandersetzung, deren Ergebnisse das Symposium zusammenzufassen sucht, festzustellen. Zugleich wird die Tagung weiterführende Anregungen geben, um Grundlagen für eine noch intensivere und differenziertere Erarbeitung dieses komplexen Forschungsfeldes zu bieten.

Angestrebt wird eine empirische Bestandsaufnahme der Leistungen jiddischer Literatur aus Österreich. Besonderes Interesse gilt der Frage, inwiefern jiddische Literatur Probleme der Identität und Fragen der Zugehörigkeit sichtbar werden lässt.

Der Zeitraum zwischen 1900 und 1938 stellt in vielfältiger Weise eine Schwellenepoche in der Geschichte jiddischen Lebens, jiddischer Literatur und Kultur aus Österreich dar. Diese historisch-kulturellen Dimensionen, die insbesondere am spannungsreichen Verhältnis zwischen ostjüdisch-jiddischer Kultur, "mitteleuropäischer" assimiliert-jüdischer und nicht-jüdischer Kultur in der ehemaligen Reichs- und Residenzstadt Wien abzulesen sind, besitzen auch heute noch Aktualität.

Draus ergibt sich eine kulturpolitische Dimension: Unsere multikulturelle Welt von heute ist auf Erinnerung und Gedächtnis angewiesen. Die Beschäftigung mit den historischen Ausprägungen und Konflikten zeigt auch das Paradigmatische, das in unserem Themenbereich fassbar wird.

Ziel der literatur- und theaterhistorischen Dimension ist es, die heterogenen literar-ästhetischen und programmatischen Richtungen der jiddischen Literatur und Kultur jeweils in ihren historisch-politischen Kontexten zu erfassen und adäquat zu beschreiben.

Traditionen und Traditionsbrüche, literarische Vorbilder und Fragen der Rezeption sollen dabei genuiner Bestandteil der Beschäftigung sein. Zugleich sind natürlich auch die komparatistischen Aspekte zu anderen Literaturen von großem Interesse - vor allem die vielfältigen Bezüge zur deutschsprachigen Literatur von Karl Emil Franzos über Franz Kafka, Josef Roth und Stefan Zweig bis zu Robert Schindel.

Armin Eidherr, Karl Müller

 


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