Inhalt
Raum & Gedächtnis. Kultur, Politik und Zivilgesellschaft in der Bukowina
Interdisziplinäres Workshop-Projekt
Czernowitz (Ukraine), 13. bis 28. Oktober 2014
Sechs Workshops und ein Seminar zur zivilgesellschaftlichen Entwicklung in der Bukowina veranstaltet das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e.V. (LMU München) im Oktober 2014 in Czernowitz in Kooperation mit der Nationalen Jurij Fedkowytsch Universität Czernowitz und dem Zentrum Gedankendach (Czernowitz).
Die Workshops zu den Themen Erinnerungskultur, Medien und Zivilgesellschaft, Literatur und Demokratie, kulturelles Erbe und internationale Kooperationen, Geschichtsvermittlung und Zukunftsmodell Bukowina werden jeweils gemeinsam von ukrainischen und internationalen Expertinnen und Experten geleitet. Die interdisziplinären Workshops zeigen einen differenzierten Umgang mit geschichtlichen Prozessen auf, vermitteln Instrumente und Methoden der kritischen Auseinandersetzung mit Quellen und tragen dazu bei, zivilgesellschaftliche Initiativen in der Region anzuregen und zu unterstützen. Das Projekt richtet sich an Wissenschaftler, Studenten, Lehrer, Journalisten, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und NGOs.
Das Projekt ist Teil eines Sonderprogramms des Auswärtigen Amtes zur Förderung der Zivilgesellschaft in der Ukraine (Haushaltstitel des Deutschen Bundestages von 2014, Kapitel 0504 Titel 687 13)
Projektträger: Institut für deutsche Kultur und Geschichte
Südosteuropas an der LMU München
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
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Projektziele
Das Projekt zielt darauf ab, die junge Generation der Ukrainer und Multiplikatoren für einen differenzierten Umgang mit geschichtlichen Prozessen zu sensibilisieren, Instrumente und Methoden der kritischen Auseinandersetzung mit Quellen (Texte, Bilder, Filme, Narrative) vorzustellen und erworbene Kompetenzen praktisch anzuwenden. Das Projekt umfasst politische, kulturelle, literarische, journalistische und zivilgesellschaftliche Themenfelder und wird in der (ehemals) Vielvölkerregion Bukowina bzw. in ihrem Zentrum Czernowitz realisiert.
Dieser Ort ist für die Zielstellung des Projekts ideal, ergeben sich doch durch die verschiedenen historischen Zäsuren vielfältige Ansatzpunkte zur Auseinandersetzung mit Geschichtsbildern und Gedächtniskulturen (Czernowitz war bis 1918 Teil der Habsburgermonarchie, 1918-1940 rumänisch, ab 1944 sowjetisch und ist seit 1991 eine ukrainische Stadt). Die Wahrnehmung bzw. das Bewusstwerden kultureller und politischer Leistungen aus der Vergangenheit, eines hier lange Zeit vorhandenen Interessenausgleichs zwischen den Nationalitäten und der historisch belegbaren europäisch geprägten Sprach-, Kultur- und Wertevermittlung können aus Sicht der Projektverantwortlichen zivilgesellschaftliche Prozesse in dieser Region stärken und in die angrenzenden Regionen (West- und Zentralukraine) hineinwirken.
Czernowitz, Universität
Ausgangssituation
Die Ukraine befindet sich seit November 2013 in einer politisch und gesellschaftlich fragilen Lage. Die weitere Entwicklung ist gegenwärtig nicht absehbar. Auffällig ist dabei ein konfrontatives Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Geschichtsbildern, die in Medien, Schulen und Universitäten vermittelt wurden und werden. Die Fähigkeit zu erkennen, wie Geschichtsbilder entstehen und wie geschichtliche Ereignisse erinnert werden (Gedächtniskultur) sowie die kritische Auseinandersetzung mit politischen und kulturellen Themenfeldern sind aus Sicht des Projektkonzepts Grundlagen zivilgesellschaftlicher Entwicklung. Hierzu möchte das Projekt in Gestalt von Workshops für ein Zielpublikum aus Studenten und Multiplikatoren beitragen.
Maßnahmen und Aktivitäten
Das Projekt wird schwerpunktmäßig im Rahmen von mehreren interdisziplinären und interaktiven Workshops realisiert. Die Workshops basieren auf dem Konzept des Partnerprinzips und werden gemeinsam von ukrainischen und internationalen Referentinnen und Referenten geleitet. Diese Herangehensweise ermöglicht bereits eine kritische Auseinandersetzung zum Thema in der Vorbereitung und gewährleistet eine mehrdimensionale Betrachtung geschichtlicher Vorgänge, was wiederum Kern des Projektkonzepts ist.
Zielgruppen
Studierende in der Bukowina, Hochschuldozenten, Lehrer, Journalisten und Mitarbeiter von Bildungseinrichtungen und der Stadtverwaltung. Mit der Maßnahme sollen in den sechs angebotenen Workshops ca. 100 Teilnehmer/-innen erreicht werden.
Links:
- Raum und Gedächtnis
- Gedankendach
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IKGS Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V.
an der Ludwig-Maximilians-Universität München