Czernowitz Bukowina - Wo Menschen und Bücher lebten

 

Inhalt

Internationale Tagung des Deutschen KULTURFORUMS östliches Europa
17. - 19. September 2004
Potsdam

Internationale Tagung des Deutschen KULTURFORUMS östliches Europa
17. - 19. September 2004
Altes Rathaus – Potsdam Forum (Am Alten Markt, 14467 Potsdam)




Veranstalter:
Deutsches KULTURFORUM östliches Europa, Potsdam

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Blick aus der Enzenberg-Hauptstraße (Головна)
zum Czernowitzer Rathaus



Czernowitz, die Hauptstadt der Bukowina, war einstmals ein einzigartiges geistiges und kulturelles Zentrum im östlichen Europa. Die Tagung des Deutschen Kulturforums will dieses Phänomen mit verschiedenen Veranstaltungen ergründen und veranschaulichen

Eröffnung der Ausstellung »Viersprachenlieder erfüllten die Luft. Literaturstadt Czernowitz« am 17. September 2004 um 18:00 Uhr

load/Kulturforum Potsdam 1.jpgCzernowitz – Die Erzbischöfliche Residenz
mit Residenz Gasse (Університетська)
in einer historischen Ansicht


Der Name der Stadt Czernowitz geistert seit geraumer Zeit durch die Literaturspalten des deutschen Feuilletons. Gerne spricht man von einem »multikulturellen Schmelztiegel« in der ebenso »multikulturellen« Habsburgermonarchie. Weltkriege und Holocaust haben diese Vielfalt vernichtet. Das Czernowitz von einst soll herhalten als Beispiel für eine europäische Kultur, wie es sie heute nicht (mehr) gibt, wie man sie sich aber sehnlichst herbeiwünscht. Die dort entstandene deutschsprachige Literatur soll als Menetekel und Vermächtnis, als Klage und Anklage, aber auch als Utopie gelesen werden.

Bei all den Projektionen, mit denen der Name und das Bild der Stadt und der Landschaft Bukowina schon versehen worden sind, erscheint eine möglichst sachliche Klärung als einziger Weg zum Verständnis der historischen Zusammenhänge, aus denen dieses fürwahr einzigartige Phänomen erwachsen ist. Es gilt, das politische, ethnische und soziale Gefüge eines östlichen Landstrichs möglichst genau nachzuzeichnen, um so herauszufinden, wie hier ein für seine Zeit außergewöhnlicher Kultur- und Literaturbetrieb entstehen konnte, der die Entwicklung der deutschsprachigen Moderne mitbestimmt hat.

load/Kulturforum Potsdam 2.jpgDas Czernowitzer Rathaus in einer historischen Ansicht


Einen Beitrag zur Versachlichung soll diese Tagung des Deutschen Kulturforums östliches Europa leisten. Es kommen Historiker und kundige, darunter ortskundige, weil dort ansässige Autoren zu Wort, und berichten über Forschungsergebnisse sowie aus unmittelbarer Anschauung. In Vorträgen werden jeweils nationale, historische und kulturhistorische Teilaspekte der Thematik untersucht: das österreichische, deutsch-jüdische, jiddische, polnische, rumänische und ukrainische Czernowitz in Literatur, Kunst und Kultur. Eine Podiumsdiskussion soll Bei aller wissenschaftlichen Akkuratesse der Geschichtsbetrachtung dürfen auch die künstlerischen Zeugnisse der Bukowina und der Stadt Czernowitz bei dieser Gesamtpräsentation nicht fehlen. Ihnen sind die Ausstellung »Viersprachenlieder erfüllten die Luft« über die Literaturstadt Czernowitz, der Lied-Theater-Abend mit dem Celanschen Titel Mohn und Gedächtnis und der Film Dieses Jahr in Czernowitz von Volker Koepp gewidmet.


Text: Veranstalter
Bildnachweis: Veranstalter
 





Programm



  • Freitag, 17. September 2004

18.00 Uhr - Eröffnung der Ausstellung "Viersprachenlieder erfüllten die Luft"
Literaturstadt Czernowitz

(geöffnet bis zum 17. Oktober 2004, Di – So von 10 – 18 Uhr)

Begrüßung: Dr. Hanna Nogossek, Direktorin des Deutschen Kulturforums östliches Europa

im
Anschluss - Grüne Mutter Bukowina

Szenisch-musikalische Lesung. Mitwirkende: Helmut Braun, Barbara Dommer, Aron Proujansky, Maria Proujanskaja








  • Sonnabend, 18. September 2004

Tagung: Klein-Wien in Halb-Asien
Czernowitz im Spiegel seiner Nationalitäten


11.00 Uhr - Nach Czernowitz …
Dr. Martin Pollack, Wien

Habsburgs Osterweiterung – Das österreichische Czernowitz
Helmut Kusdat, Wien

Kunst und Kultur im alten Czernowitz. Zum kreativen Milieu einer Provinzmetropole
Ioan-Constantin Lihaciu, Jassy/Iaşi


13.30 Uhr - Jüdisches und jiddisches Czernowitz
Prof. Dr. Andrei Corbea-Hoişie, Jassy/Iaşi

Die Deutschen in der Bukowina zwischen An- und Aussiedlung
Gaby Coldewey/Gertrud Ranner, Berlin

Czerniowce – Das polnische Czernowitz
Dr. Isabel Röskau-Rydel, Berlin


16.00 Uhr - Das Czernowitz meiner Großtante – Das ukrainische Czernowitz
Jurko Prohasko, Lemberg/Lviv

Cernăuţi – Das rumänische Czernowitz
Priv. Doz. Dr. Mariana Hausleitner, München

Чернiвцi – Czernowitz heute und der Umgang mit dem gemeinsamen Kulturerbe
Dr. Sergij Osatschuk, Czernowitz/Černivci


19.00 Uhr - Mohn und Gedächtnis
LiedTheater-Abend aus Dichtungen, Liedern und Improvisationen zu Czernowitz als poetischem Ort mit Jalda Rebling, Burkhart Seidemann, Franka Lampe (Akkordeon)








Sonntag, 19. September 2004

11:00 Uhr - III. Potsdamer Forum 2004
Czernowitz – Mythos und Wirklichkeit


Podiumsdiskussion mit Dr. Sergij Osatschuk, Historiker, Czernowitz/Černivci, Dr. Martin Pollack, Schriftsteller und Übersetzer, Wien, Jurko Prohasko, Literaturwissenschaftler, Autor und Übersetzer, Lemberg/Lviv, Prof. Dr. Karl Schlögel, Historiker und Essayist, Berlin, Eduard Weissmann, Kammermusiker, Berlin; Moderation: Georg Aescht, Bonn

14:00 Uhr - Dieses Jahr in Czernowitz
Ein Film von Volker Koepp, D 2004
Ort: Filmmuseum Potsdam (Marstall am Lustgarten, 14467 Potsdam)



Text und Bilder: Veranstalter


© Deutsches KULTURFORUM östliches Europa, 09.08.2004
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